Eigenes Kinderschutzkonzept von dasgute.haus erarbeitet

Wichtige Maßnahme für Prävention und zur Sensibilisierung für Butzbachs Begegnungsort aller Generationen

Die gemeinnützige Genossenschaft dasgute.haus eG hat im Laufe des vergangenen Jahres ein eigenes Kinderschutzkonzept entwickelt und den partizipativen Prozess der Erarbeitung im Rahmen einer abschließenden Teamschulung beendet. Dasgute.haus hatte sich als offener Begegnungsort und Familienzentrum freiwillig auf den Weg gemacht, um ein solches Schutzkonzept zu entwickeln.

Anders als beispielsweise für Kitas gibt es für offene Einrichtungen der Begegnung oder Familienzentren wie dasgute.haus keine gesetzliche Verpflichtung ein eigenes Schutzkonzept vorzuweisen. Für den Vorstand und die pädagogische Fachkraft von dasgute.haus, Frau Corinna Bilk, war es aber trotzdem ein wichtiges Anliegen, sich diesem Thema zu widmen. Ein Schutzkonzept soll Organisationen dabei helfen, ein Ort zu sein, an dem Kinder und Jugendliche insbesondere vor sexueller Gewalt geschützt werden. Es hat zum Ziel Schutzbedürftige und Anvertraute vor Übergriffen und psychischer sowie physischer Gewalt zu schützen, bzw. nach erfolgten Übergriffen zu begleiten und eine sichere Umgebung wiederherzustellen.

eine Ergebnis aus der Workshopphase zum Kinderschutzkonzept

Das gesamte Projekt der Konzepterstellung startete mit dem Besuch einer umfangreichen Weiterbildung im Bereich Kinderschutz für BerufsgeheimnisträgerInnen im Winter 2023/2024. Entsprechend geschult trug Frau Corinna Bilk nun dieses und ihr gesamtes Fachwissen als pädagogische Fachkraft in die Organisation und leitete mehrere Workshops mit dem ehrenamtlichen und hauptamtlichen Team von dasgute.haus. Denn ein wichtiges Element bei der Entwicklung des Schutzkonzeptes war von Anfang dieses unter Mitwirkung jener zu durchdenken, zu entwickeln und zu verfassen, die es tagtäglich in der Begegnung mit anderen Menschen umsetzen werden. Denn nur so kann sichergestellt werden, dass es auch die notwendige Akzeptanz unter den beteiligten Personen erfährt. Von Anfang an arbeiteten ehrenamtliche Talente und fest angestelltes Team Hand in Hand. Man reflektierte gemeinsam potenzielle Gefahren, bewertete schwierige Situationen im Alltag eines Familienzentrums und offenen Begegnungsortes und leitete gemeinsam sinnvolle Maßnahmen ab. Zentrale Elemente bei der Erarbeitung des Schutzkonzeptes waren dabei die Reflexion über verschiedene Ebenen der Kindeswohlgefährdung, der Umgang mit dem Thema Aufsichtspflicht, die Reflexion über verschiedene Arten von grenzverletzendem Verhalten sowie die Etablierung von klaren Kommunikationswegen.

Für dasgute.haus und seine HelferInnen und MitarbeiterInnen  war ein zentrales Ziel, sich gemeinsam bewusst zu machen, welche Gefahrenquellen existieren können und für Möglichkeiten der Grenzüberschreitung zu sensibilisieren. Dabei wurde insbesondere auch die eigene Kultur der Zusammenarbeit innerhalb der Organisation sowie die Werte, die nach außen vertreten werden, reflektiert. Besonders wichtig war es im gesamten Prozess auch die bereits gelebte Kultur der Offenheit und der klaren Kommunikation weiter zu stärken, denn nur diese erlaubt es einem engagierten Team das gewünschte sichere Umfeld zu ermöglichen oder sich Hilfe zu holen, wenn Hilfe benötigt wird.

dasgute.haus hat sowohl in seinen offenen Angeboten, als auch in den Kursangeboten viel Kontakt zu Kindern und Familien. Dadurch erhält das engagierte Team der Mitarbeitenden Einblick in deren Lebenswelt mit ihren entsprechenden Herausforderungen. Als Unterstützerin von Familien möchte dasgute.haus mit diesem Wissen sensibel umgehen und fortlaufend seine MitarbeiterInnen dabei unterstützen Ansprech- und Vertrauenspersonen sowohl für Kinder als auch für Eltern zu sein.

Alle festangestellten und ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen haben daher abschließend eine lebensnahe, mit verschiedenen konkreten Situationen und Handlungsempfehlungen versehene Handreichung erhalten. Diese Handreichung soll die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Teammitglieder von dasgute.haus bei ihrem Engagement als konkretes Hilfsmittel begleiten. Gerne wird sie auch anderen Organisationen zur Verfügung gestellt, die in ähnlich intensivem Kontakt mit Kindern und Familien stehen. Das detaillierte Schutzkonzept kann von allen interessierten Personen angefordert oder auch vor Ort in der Krachbaumgasse 1-7 eingesehen werden. Es ist in einem ersten wichtigen Schritt die umfangreiche Zusammenstellung der erarbeiteten Inhalte. Es bleibt aber ein lebendiges Dokument, das immer wieder neu in Workshops und Einführungen im Team vermittelt und weiterentwickelt wird.

dasgute.haus ist ein vom Land Hessen gefördertes Familienzentrum, das als gemeinnützige Genossenschaft im Jahr 2020 von Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Butzbach gegründet wurde, um einen Ort der Begegnung und Unterstützung für Menschen aller Generationen zu schaffen. Als öffentliches Wohnzimmer sind die Räume in der Krachbaumgasse 1-7 montags, mittwochs, donnerstags und dreitags von 14:30 Uhr bis 17:30 Uhr geöffnet. Darüber hinaus bietet dasgute.haus eine Vielzahl an offenen Treffs, Kursen, Beratungs- und Informationsmöglichkeiten für jedes Alter.

Weitere Informationen auf www.dasgute.haus

Letzte Aktualisierung am 09.12.2024